Bürgermeister, Landtag, Bundestag, Europa – wann waren Sie zum ersten Mal wählen? Und wer hat Sie dazu ermuntert?
Für viele ist Wählengehen nichts vertrautes, es bestehen Hemmungen. Viele unserer Schülerinnen und Schüler berichteten, dass sie die Wahlbenachrichtigung im Briefkasten nicht wahrgenommen oder direkt weggeworfen haben. Nicht aus Politikverdrossenheit, Desinteresse oder Faulheit wie manch Erwachsener schnell ins Klagelied über „die Jugend“ einstimmen mag – sondern weil ihnen der Bezug dazu fehlt.
Um diesen Bezug herzustellen, hat die Fachschaft Sozialkunde die Juniorwahl zur Europawahl 2024 durchgeführt – mit großem Erfolg. Beinahe alle Schülerinnen und Schüler haben von ihrer Stimme Gebrauch gemacht. Zudem konnten einige animiert werden, die Wahlbenachrichtigung wieder aus dem Mülleimer zu fischen, und auch am Wahlsonntag ihr Kreuz zu machen.
Schließlich gab es eine historische Neuheit bei den diesjährigen Wahlen: Bereits ab 16 Jahren war eine Beteiligung möglich! Diese Änderung wurde im Vorfeld viel diskutiert. Sind junge Menschen wirklich an Wahlen interessiert und sind sie auch gut informiert?
Auch wir Lehrer sind uns da nicht sicher. Sicher sind wir uns aber, dass eine frühe praktische Heranführung an Politik Schülerinnen und Schüler darin bestärkt, unsere Demokratie aktiv mitzugestalten. Das hat die Juniorwahl an unserer Schule unter Beweis gestellt: Nach dem Wahlwochenende wurde in einigen Klassen bereits vor Beginn der „Sozi“-Stunden über die Wahlergebnisse diskutiert.
An dieser Stelle danke ich erneut allen Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement: die guten Fragen, das kontroverse Diskutieren, das Ausfüllen der Wahlverzeichnisse und das feierliche Auszählen der Stimmen (siehe Fotos)!
Zum Schluss aber nicht zuletzt sei Frau Kreiselmayer dafür gedankt, dass sie mit ihrer Organisation die Wahl überhaupt erst an unsere Schule gebracht hat.
Jonas Köhler
